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  • RCYCL

Zielsetzung & Historie

Ziel von RCYCL ist, Aspekte des Umweltschutzes, der Ausbildung und der Beschäftigung durch die Wiederverwertung von Sperrmüll und die Vernetzung von Sozialbetrieben sinnvoll zu vereinen. Die Ausgangsidee des Projektes RCYCL bestand darin, eine Alternative zu den klassischen Sperrmüllaktionen zu finden. Anstatt 1x bis 2x pro Jahr in allen Straßen mit großen Müllwagen die Sperrgüter einzusammeln, direkt zu zerkleinern und zu einer Mülldeponie zu fahren, wollte man dem Bürger einen flexiblen und ganzjährigen Sperrgutabholdienst nach telefonischer Terminabsprache anbieten und gleichzeitig eine maximale Wiederverwertung der Sperrgüter durch manuelles Trennen ermöglichen.


Die VoG RCYCL wurde 1998 gegründet und das Sperrmüllsortierzentrum startete seine Aktivitäten in Zusammenarbeit mit der Stadt Eupen und dem Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) im Oktober 2000.  RCYCL war ein europäisches Pilotprojekt. Sortierzentrum und sieben Partner aus der Sozialökonomie erhielten knapp 700.000 € Starthilfe aus dem EU-Programm LIFE, rund 375.000 € von der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die auch die Gesamtkoordination des Projektes übernahm sowie rund 100.000 € von der wallonischen Region und knapp 40.000 € von der ONEM. Etwa ein Drittel dieser Gelder ging an das neu gegründete Sortierzentrum.

Nach dem Start der Aktivitäten in Eupen, kamen in 2001 die Gemeinden Kelmis, Plombières und Raeren und in 2002 Aubel, Baelen, Limbourg und Lontzen hinzu. In den Jahren 2003-2004 verhalf das ESF-EQUAL-Projekt „EIGE“ dem Sortierzentrum in Partnerschaft mit drei weiteren Sozialbetrieben (u.a. „3R“ - Hauptpartner aus dem LIFE-Projekt) weiter Fuß zu fassen. Im Rahmen dieses Projektes erhielt die VoG RCYCL knapp 180.000 €.

In 2002 erhielt das Sortierzentrum die Anerkennung als föderaler Integrationsbetrieb.

In 2004 schlossen mit Jalhay und Welkenraedt zwei weitere Gemeinden Verträge mit RCYCL ab. In den Folgejahren schaffte es das Sortierzentrum, sich ohne punktuelle Projektzuschüsse zu stabilisieren und ein strukturell finanzielles Gleichgewicht zu erwirtschaften. Dies war auch dank der verstärkten Zusammenarbeit mit den lokalen Sozialhilfezentren (ÖSHZ) möglich. So wurden jährlich rund 15-20 Praktikanten unter dem Artikel-60§7-Statut im Sortierzentrum beschäftigt. Seitdem RCYCL Aufträge aus den Gemeinden Theux (2005) und Dison (2007) sowie der Stadt Verviers erhalten hat (ab 2005 Testphase in verschiedenen Teilgemeinden und seit 2008 Auftrag für die gesamte Stadt), beträgt der Anteil der Eigenfinanzierung knapp 80%. Die restlichen 20% ergeben sich aus strukturellen Personalzuschüssen von der Deutschsprachigen Gemeinschaft (BVA-Stellen und Erstbeschäftigungsstellen), dem Föderalstaat (SINE), sowie der Wallonischen Region (Anerkennung "RESSOURCERIE").

Nachdem man von 2000 bis 2004 ein Gebäude in Eupen und danach eine Halle in Herbestahl gemietet hatte, war die wohl größte Etappe in der Geschichte von RCYCL in 2009 und 2010 der Erwerb eines Grundstückes in der Eupener Industriezone und der Neubau eines eigenen Gebäudes dank der finanziellen Hilfe der DG über knapp 60% der Kosten von rund 1,55 Millionen Euro. Die Restfinanzierung sicherte die VoG dank Krediten bei SOWESCOM und CREDAL (650.000 € über 15 Jahre) und über Eigenmittel in Höhe +/- 60.000 € ab. Der Umzug fand im Juni 2010 statt. Das Grundstück ist knapp 9.000 m² groß, die Fläche der Lagerhalle beträgt rund 1.500 m² und die der Büro- und Sozialräume etwa 400 m².

In 2006 wurde RCYCL als Botschafter der Sozialökonomie ernannt, in 2011 erhielt man das Label REC’UP und in 2012 die Anerkennung der Wallonischen Region als "Ressourcie". Besonders stolz ist der Betrieb über die Auszeichnung als bester Sozialbetrieb der Wallonischen Region und Brüssel im Jahr 2012.

Seit 2013 arbeitet RCYCL mit der Gemeinde Thimister-Clermont zusammen und seit 2015 mit Pepinster.

Aktuell sind 30 Personen im Sortierzentrum beschäftigt. RCYCL arbeitet mit 15 Gemeinden und 12 ÖSHZ zusammen und in 2017 wurden 3.303 Tonnen Sperrmüll eingesammelt, davon knapp 2.479 bei Haushalten der Partnergemeinden. Die Menge des über Müllverbrennungsanlagen oder Deponien entsorgten Sperrmülls aus den Nordgemeinden der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der angrenzenden französischsprachigen Gemeinden des Bezirks Verviers wird durch die professionelle Sammlung und Trennung der einzelnen Güter und Materien durch die Mitarbeiter des Sortierzentrums erheblich reduziert.

Die Wiederverwertungsrate der eingesammelten Sperrgüter liegt bei derzeit bei rund 75%.




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